Die “Initiative Dondorf-Druckerei” war im Januar 2023 gegründet worden, nachdem in der Frankfurter Öffentlichkeit bekannt geworden war, dass die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) das ihr zugedachte Gebäude der Dondorf-Druckerei auf dem Kulturcampus Bockenheim nicht sanieren, sondern abreißen wolle.
Diese Ankündigung hatte bekanntlich in großen Teilen der Frankfurter Stadtgesellschaft im Allgemeinen wie der Bockenheimer Zivilgesellschaft im Speziellen für blankes Entsetzen gesorgt. Viele Jahre lang hatten die Bürgerinnen und Bürger darauf vertraut, dass das Ergebnis des Architekturwettbewerbs von 2018 Bestand haben würde. Der Siegerentwurf hatte unzweideutig den Erhalt des Bestandsgebäudes und seinen behutsamen Umbau eingeschlossen.
Auf einer aufsehenerregenden Sondersitzung des Ortsbeirats 2 Ende April 2023 wurden einer hochinteressierten Öffentlichkeit die Abrisspläne der MPG näher vorgestellt. Die Vertreter*innen der MPG waren auf dieser Sitzung ganz offensichtlich vom geballten Widerstand der anwesenden ca. 80 Bürger*innen ziemlich überrascht und hatten auf viele Fragen, insbesondere von Architekt*innen und von Stadtplaner*innen, keine adäquaten Antworten parat und beharrten stur auf der angeblich unabweisbaren Notwendigkeit des Abrisses.
Die “Initiative Dondorf-Druckerei” bereitete daraufhin eine Online-Petition vor, die Anfang Juni 2023 startete und Ende Dezember 2023 auslief. Inhalt der Petition ist die unmissverständliche Forderung nach einem Erhalt der Dondorf-Druckerei. Sie richtet sich an den Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main Mike Josef, an die (damalige) Wissenschaftsministerin Angela Dorn sowie an Prof. Dr, Patrick Cramer, den Präsidenten der MPG in München. Es sind über 3.500 Unterschriften zusammengekommen.
Die MPG hatte bekanntlich Anfang Januar dieses Jahres überraschend mitgeteilt, dass sie sich an den Planungen, das Frankfurter Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik auf dem Grundstück der Dondorf-Druckerei in Bockenheim anzusiedeln, nicht länger beteiligen werde. Diese Mitteilung rief in der Frankfurter Stadtgesellschaft geteilte, zumeist jedoch eindeutig positive Reaktionen hervor. Inzwischen werden die Forderungen nach einer gemeinwohlorientierten Nutzung immer lauter.
In dem intensiven Gespräch wurde von Seiten der Initiative Dondorf-Druckerei betont: Der Erhalt des Gebäudes ist ein wichtiger Schritt, um jetzt eine zukunftsträchtige Entwicklung für den gesamten Kulturcampus einzuleiten. In diesem Sinne wird sich die IDD (Initiative Dondorf-Druckerei) an der Debatte darüber beteiligen und freut über das positive Signal, das die Stadt Frankfurt durch ihren Planungsdezernenten hier gesetzt hat.